Kurzbiografie und Inventar zum Künstler

Walter Bosse wurde am 13.11.1904 in Wien geboren. Er starb am 17.12.1979 in Iserlohn.
Bosse studierte an der Wiener Kunstgewerbeschule bei Franz Cicek und Michael Powolny
Sowie an der Münchner Kunstgewerbeschule bei Richard Riemerschmid. Er gründete 1920 in Kufstein seine eigene Werkstatt und produzierte dort bis ca. 1936. Parallel arbeitete er als selbständiger Mitarbeiter für die Wiener Werkstätte unter Josef Hoffmann. Weiterhin schuf er Entwürfe für die Wiener Porzellanmanufaktur Augarten und für die Ilmenauer Manufakturen Fischer sowie Metzler & Orloff. In späteren Jahren schuf er Entwürfe für die Oeslauer Firma Goebel, die Staatliche Majolika-Manufaktur Karlsruhe, die Manufaktur Achatit, die Manufaktur Scheibbs und die Manufaktur Anzengruber. Sein Gesamtwerk wird auf rund 8.000 Modelle geschätzt. Vor dem II. Weltkrieg entwarf er Modelle für die Manufakturen Friedrich Goldscheider und für die Manufaktur Vereinigte Ateliers für Kunst und Keramik Marcell Goldscheider. Nach dem II. Weltkrieg für deren Nachfolgefirmen.
Walter Bosse war Mitglied des Österreichischen Werkbundes und Mitglied des Bayrischen- Kunstgewerbe-Vereins. Ca. 1938 richtete er seine Werkstatt in Wien ein, musste dann aber Kriegsdienst bis 1944 leisten. Von 1944 – 1949 Werkstatt in Wien. Die Produkte werden unter dem Namen „Terra“ vertrieben. Markenzeichen der Terra Produkte ist eine Gemse.
Nachdem II. Weltkrieg arbeitete Walter Bosse mit Herta Baller zusammen. In späteren Jahren stellte Bosse seine Modelle auch in anderen Materialien her. Die Bekanntesten davon sind die Metallmodelle. Dem großen künstlerischem Talent fehlte leider das kaufmännische Talent und so starb Walter Bosse völlig verarmt.

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/9

Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, 1932/1933, Figur Stehender vom Notenblatt singender Engel, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. 6696/Exemplar Nr. 21/Modelleur Nr. ohne (da von Bosse in seiner Kufsteiner Werkstatt selbst modelliert), gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider Wien, GWM (Wiener Manufaktur Goldscheider) sowie Made in Austria schwarze Stempel, A (?) schwarz gemalt, 6696 sowie 21 geritzt, nicht signiert, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, Seite 437, dort noch ohne Foto erfasst sowie Seite 604, Firmenmarke GS 19 (für die Zeit 1922 – 1941) identisch, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Figur ist eines der Wenigen erhalten gebliebenen Exemplare, nach den Ausführungen von Dechant/Goldscheider wurde eine weitere Figur über ebay versteigert, Höhe 18 cm, Breite 8 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/I/10

Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, Austria, Wien, 1932/1933, Figur Stehender Ziehharmonika spielender Engel, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. 6697/Exemplar Nr. 21/Modelleur Nr. 60 (?, Modelleur Nr. für Bosse auf jeden Fall von Bosse in seiner Kufsteiner Werkstatt selbst modelliert), gemarkt Firmenmarke mit Goldscheider Wien, GWM (Wiener Manufaktur Goldscheider) sowie Made in Austria schwarze Stempel, A (?) schwarz gemalt, 6697, 21 sowie 60 (?) geritzt, nicht signiert, Literatur: Robert E. Dechant/Filipp Goldscheider, Firmengeschichte und Werkverzeichnis, dort noch nicht erfasst sowie Seite 604, Firmenmarke GS 19 (für die Zeit 1922 – 1941) identisch, die Ursprünge der Firma gehen zurück auf das Pilsener Handelsunternehmen Moritz Goldscheider der 1860‘ Jahre, nach dem Tode von Moritz Goldscheider werden die Brüder Eduard und Friedrich Goldscheider Eigentümer und firmieren ab 1877 als M. Goldscheider’s Erben, Thon-und Kunststeinmanufactur Werk Moldau und ab 1878 als Brüder Goldscheider, im Jahre 1878 wandert Friedrich Goldscheider nach Wien aus und Eduard führt die Firma in Pilsen bis zum Konkurs 1892 allein weiter, Friedrich Goldscheider firmiert in Wien ab 1880 als Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Porzellanmalerei, neben Handelsgeschäften betreibt die Firma vorwiegend die Porzellanmalerei, das Porzellan wird von böhmischen Manufakturen bezogen und teilweise auch in Böhmen bemalt, ab 1885 ändert sich die Firmierung in Goldscheider’sche Porzellan-Manufaktur und Majolicafabrik, das Jahr 1885 gilt als das offizielle Gründungsjahr, ab 1887 bezeichnet Friedrich Goldscheider seine Fabrik als Erste Wiener Terracotta- und Majolika-Fabrik Friedrich Goldscheider oder als Erste Wiener Kunst-Terracotta-Fabrik und kunstgewerbliche Ateliers Friedrich Goldscheider und offiziell ab 1894 als Friedrich Goldscheider Erste Wiener Terrakottafabrik, Friedrich Goldscheider stirbt im Jahre 1897, seine Ehefrau Regine Goldscheider wird Alleineigentümer und firmiert ab 1899 als Friedrich Goldscheider in Wien, Berlin und Leipzig, ab 1907 firmiert die Firma als Erste Wiener Terrakottafabrik und Atelier für künstlerische Fayencen Friedrich Goldscheider, im Jahre 1918 stirbt Regine und die Söhne Walter und Marcell Goldscheider werden Inhaber, ab 1921 ändert sich die Firmierung in Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, 1928 scheidet Marcell Goldscheider aus und gründet seine eigene Firma in Wien, 1939 wird die Firma arisiert und Josef Schuster wird Inhaber, Firmierung ab 1939, Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider Nachf., Inhaber Josef Schuster, ab 1941 lautet die Firmierung Wiener Manufaktur Josef Schuster, vorm. Friedrich Goldscheider, nach dem WK II erhält Friedrich Goldscheider seine Firma zurück und firmiert ab 1950 wieder als Wiener Manufaktur Friedrich Goldscheider, in dieser Zeit verkauft er die Firma an die Majolikafabrik Carstens, in Fredelsloh, die in Fredelsloh Wiederauflagen alter Modelle in minderwertigem braunem Ton aber auch neue Modelle ebenfalls in dieser Tonart produziert, ab 1953 firmiert die Firma als Kunstkeramische Manufaktur Goldscheider GmbH und 1960 wird die Produktion in Fredelsloh eingestellt, das MEK Exemplar dieser Figur ist eines der Wenigen, wenn nicht das Letzte weltweit erhalten gebliebene Exemplar, Höhe 18 cm, Breite 9 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/1

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Wandrelief, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk, 1904 – 1979, Abbildung Seite 91 dito Wandrelief,
weiblicher Pendant siehe MEK A/II/2, Höhe 13,5 cm, Breite 13,5 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/2

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Wandrelief, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk, 1904 – 1979, Abbildung Seite 91,
männlicher Pendant siehe MEK A/I/1, Höhe 13 cm, Breite 13 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/3

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Reliefkopf, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk 1904 – 1979, Abbildung Seite 53 identischer Reliefkopf, Höhe 9,5 cm, Breite 7 cm, männlicher Pendant siehe MEK A/II/10

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/4

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Vase, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. 1084, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk1904 – 1979, Abbildung Seite 84
dito Vase, Höhe 15,5 cm, Breite 17 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/5

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Figur Wandersbursche mit Fisch unterm Arm, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Höhe 19 cm, Breite 11,5 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/6

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Wandhängevase mit Edelweiss und Enzian, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. 1276, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk 1904 – 1979, Anhang Markenverzeichnis Marke 3, typische Bosse Stempelung mit Höhen versetzten Zahlen sowie ähnliche Vasen im Buch, Höhe 11 cm, Breite 18 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/7

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Reliefkopf, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk1904 – 1979, Abbildung Seite 53 fast identisch, Höhe 14 cm, Breite 11 cm, männlicher Pendant siehe MEK A/II/8

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/8

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Reliefkopf, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Höhe 15 cm,
Breite 13,5 cm, weiblicher Pendant siehe MEK A/II/7

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/9

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Vase, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr.ohne, gemarkt Bosse Austria Farbstempel, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk 1904 – 1979, Abbildung Seite nach 157, Markentafel Gummistempel Bosse Austria identisch, Höhe 8,7 cm, Breite 7,7 cm

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/10

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Reliefkopf, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. ohne, Exemplar Nr. ohne, nicht gemarkt, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk 1904 – 1979, Abbildung Seite 30 sowie Abbildung Seite 53 fast identische Reliefköpfe, Höhe 9,5 cm, Breite 8 cm, weiblicher Pendant siehe MEK A/II/3

Abteilung Austria/Ungarn/Böhmen, Keramik 1860 – 1960, Inventarnummer A/II/11

Walter Bosse, Austria, Kufstein, 1924 – 1936, Wandbild, Künstler Walter Bosse, Werks.-Nr. 18 (0) ?, Exemplar Nr. ohne, gemarkt Bosse Austria sowie 18 (0) Farbstempel, nicht signiert, Literatur: Cherica Schreyer-Hartmann, Hans-Hagen und Johanna Hottenroth, Walter Bosse, Leben Kunst und Handwerk 1904 – 1979, Abbildung Seite nach 157, Markentafel Gummistempel Bosse Austria identisch,
Höhe 22,6 cm, Breite 14,4 cm